Studienreise nach Riga

Tatort und Gedenkort der Shoah

19.05 Uhr
Reise: Riga

1941-1944 besetzte das nationalsozialistische Deutschland auch Lettland mit der Hauptstadt Riga. Zahllose Menschheitsverbrechen sind begangen worden, nicht zuletzt an der jüdischen Bevölkerung. In den Wäldern um Riga fanden zwei Vernichtungsaktionen statt: die Ermordung der einheimischen lettischen und der deportierten deutschen Jüdinnen und Juden. In 25 Transporten 1941/42 sind ca. 30.000 deutsch-jüdische Frauen und Männer nach Riga verschleppt und dort getötet worden, darunter Hunderte aus dem Münsterland. Die Studienreise erkundet die Schicksale der deportierten und ermordeten Münsterländer jüdischer Herkunft vor Ort und schlägt somit den Bogen von der Verfolgung in der Heimat zur Ermordung in Riga.

01.10.2023, Sonntag
Transfer zum Flughafen Düsseldorf. Flug mit Air Baltic um 19.05 Uhr nach Riga.
Ankunft um 22.10 Uhr (Ortszeit). Kurze Busfahrt zum Hotel.
Zimmerbezug und kleiner Imbiss.

02.10.2023, Montag - 800 Jahre Stadtgeschichte
Begrüßung und Einführung in das Wochenprogramm. Gang durch die Altstadt und Abstecher in das Jugendstilviertel in der Neustadt. Besuch der ehemaligen Zentrale des sowjetischen KGB in Riga und des „Lettischen Okkupationsmuseums“ (neu eröffnet 2022).

03.10.2023, Dienstag - Tatorte der Shoah in der Stadt
Gang in die Moskauer Vorstadt: Ruine der Großen Choralsynagoge und Shoah-Gedenkstätte (1988/2005).
Erkundung des ehemaligen Ghettobereichs für die einheimischen lettischen und deportierten deutschen Juden (1941-1944). Aufsuchen des jüdischen Friedhofs. Besuch des „Rigaer Ghetto- und Lettischen Holocaust-Museums“ (2010) in der Speicherstadt.

04.10.2023, Mittwoch - Jüdisches Leben in Riga
Besuch der Synagoge Peitav Shul in der Altstadt: Besichtigung und Gespräch mit dem Rabbiner. Gang zum Museum „Juden in Lettland“ und Führung durch das Haus und die Ausstellung mit dem Leiter des Museums Ilya Lensky (englischsprachig). Danach Treffen und Gespräch mit dem Shoah-Überlebenden Marģers Vestermanis (Jg. 1925, deutschsprachig), Historiker und Begründer des Museums.

05.10.2023, Donnerstag - Tatorte der Shoah in der Umgebung Rigas
Fahrt in den Wald von Biķernieki: Erkundung der Erschießungsstätte und der Gedenkstätte. Gedenken an die jüdischen Opfer. Weiterfahrt zum Bahnhof Šķirotava, Abgangsort der sowjetischen und Ankunftsort der nationalsozialistischen Deportationen. Weiterfahrt zur Ruine des Gutshofs Jumpravmuiža, Behelfslager „Jungfernhof“. Erkundung des ehemaligen Polizei- und Arbeitserziehungslager und der sowjetische Gedenkstätte in Salaspils (1967). Halt im Wald von Rumbula, Erschießungsstätte und Gedenkstätte.

06.10.2023, Freitag - Kollaboration und Widerstand der Letten?
Gang zum Jānis-Lipke-Memorial auf der Flussinsel Ķīpsala, Erinnerungsort an den „Judenretter“ und seine Mithelfer*innen. Spaziergang zur Vertretung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Lettland und Gespräch mit Krists Šukevičs (deutschsprachig), Projektkoordinator, zur aktuellen Lage in Lettland.

07.10.2023, Samstag - Ausflug an die Ostseeküste
Fahrt in das Ostseebad Jurmala: Rundfahrt durch die Stadt und Möglichkeit zum Strandbesuch. Rückfahrt nach Riga mit Zwischenstopp in Beberbeki, deutscher Soldatenfriedhof (1941-1944), ab 2010 Sammelfriedhof des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Abschlussgespräch im Hotel.

08.10.2023, Sonntag
Freizeit in Riga. Nachmittags Transfer zum Flughafen.
Rückflug mit Air Baltic ab Riga um 17.05 Uhr (Ortszeit) nach Düsseldorf, Ankunft um 18.20 Uhr.

Programmänderungen vorbehalten!

Kosten

1.069,00 € je Person im Doppelzimmer 
1.269,00 € je Person im Einzelzimmer 

Im Reisepreis ist ein Zuschuss durch Weiterbildungsmittel des Landes NRW enthalten.
Anzahlung: 150,00 € (Reisenummer: 63500)

Leistungen:

  • Bustransfer zum Flughafen Düsseldorf (Zustiegsorte nach Absprache)
  • Direktflüge mit Air Baltic nach Riga und zurück
  • Bustransfer vom Flughafen zum Hotel und zurück Snack am Ankunftsabend wegen der späten Ankunft
  • 7 Übernachtungen im ****Hotel Rixwell Old Riga Palace (oder gleichwertig)
  • Frühstücksbuffet und 6 x Abendessen im Hotel oder in einem Restaurant in der Nähe als 3-Gang-Menü oder Buffet
  • Busgestellung für die Tagesexkursionen am 5. und 7. Tag
  • Stadtführung/-Stadtrundfahrt Riga mit deutschsprachigem Guide
  • Programmkonzept, Begleitung und Führung vor Ort durch den Historiker Matthias M. Ester M.A. aus Münster
  • Führungsgebühren und Eintrittsgelder
  • Reisepreisabsicherung / Insolvenzversicherung Eintritte

Leitung

Matthias M. Ester

Der Historiker Matthias M. Ester M.A. arbeitet seit seinem ersten Aufenthalt in Riga 2003 zu den Deportationen aus deutschen Regionen und Städten und zum Vernichtungsgeschehen in und um Riga. Er war u.a. 2008 an der Konzeption der Ausstellung "Die Riga-Deportationen aus Münster und dem Münsterland" (Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster) und 2020/2021 an der Konzeption der Wanderausstellung „Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland“ (KZ-Gedenkstätte Neuengamme/Hamburg) beteiligt. Er leitet regelmäßig Studienreisen nach Riga sowie Gedenkstättenfahrten und Fortbildungen für Schüler:innen und Lehrkräfte. 

Info

Dr. Esther Brünenberg-BußwolderTheologin, Bildungsreferentin im Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-BorkenTel. 0175 2180681esther.bruenenberg@ekvw.de

Anmeldung

Hoge-Reisen Gmbh + Co. KGWüllenerstr. 32, 48683 AhausTel. 02561 95460

Anmeldungen bitte ausschließlich bei Hoge-Reisen 
>> zum Anmeldeformular

Es gelten die AGBs von Hoge-Reisen, die auf der Website einsehbar sind. www.hoge-reisen.de
Die Reise wird in Kooperation mit Hoge-Reisen Ahaus, der VHS – aktuelles Forum Ahaus, dem Kath. Bildungswerk Borken, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Münster und der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Münster durchgeführt. / Bildrechte: WiktorD